Mathematik als Grundvoraussetzung für das elektrische Verständnis

Täglich sind Mitarbeiter der Elektrobranche mit Entscheidungen zu elektrischen Fragestellungen bewusst oder unbewusst konfrontiert. Um diese Fragen, wie es sich für eine Fachperson gehört, auch beantworten zu können, braucht es ein niveauangepasstes elektrotechnisches Verständnis.

Dieses Wissen erwerben die Lernenden in den Berufsfachschulen sowie in den überbetrieblichen Kursen im Rahmen des theoretischen Unterrichtes. Die Basis, um diesem Unterricht folgen zu vermögen und sich somit das Wissen anzueignen, ist das mathematische Verständnis. Es ist eine alte Weisheit, dass Schüler bzw. Lernende viel motivierter einem Thema folgen, wenn sie es auch verstehen. Dieses Verständnis fehlt in nicht wenigen Fällen, namentlich im Fach Elektrotechnik. Aussagen «Elektrotechnik ist ja nicht wichtig» lassen den Eindruck entstehen, dass Lernende sich aktiv vom Thema abkehren, weil sie es nicht verstehen. Das ist eine Auswirkung von zu wenig mathematischen Kenntnissen. Diese Aussage wird seit vielen Jahren durch die Stellwerktests in den Berufsfachschulen zu Beginn der Lehrzeit untermauert. Eine Erkenntnis, welcher die Ausbildungspartner faktisch ausgeliefert sind.

StartUp im Elektro-Bildungs-Zentrum EBZ

Im Jahr 2016 hat sich das Elektro- Bildungs- Zentrum EBZ in Effretikon, in Zusammenarbeit mit Berufsbildnern aus der Praxis, dazu entschlossen, ein Mathe- Refreshing für angehende Lernende anzubieten. Ziel des Angebotes ist es, zukünftige Lernende, in den mathematischen Kompetenzen auf das Niveau der Erwartungen des Bildungsplanes für Elektroinstallateurinnen und Montage-Elektrikerinnen zu führen. Dafür finden während fünf Samstagen zwischen Mai und Juli, je vier Lektionen Mathematikunterricht statt. Der Unterricht ist stark praxisorientiert und lässt Theorie und Praxis verschmelzen. Das fördert einerseits die Akzeptanz der Mathematik durch «Beweise» und anderseits wird das Interesse am Beruf gestärkt und das mit Erfolg. Dieses Jahr besuchten bereits knapp 150 zukünftige Lernende das freiwillige Angebot und zeigt das entsprechende Bedürfnis auf. Es widerspiegelt zudem auch das Interesse für einen optimalen Start ihrer Lernenden in die Lehre.

Reicht ein StartUp-Kurs für das Matheverständnis? Nein, ABER …

Um die Frage gleich zu beantworten: Nein. Aber durch die 20 Lektionen wird bereits gelerntes wieder aufgefrischt und mittels sichtbaren Beispielen bewiesen. Themen, welche in der Sek1 nicht oder ungenügend behandelt wurden, können durch den Besuch des StartUp nicht wettgemacht werden. Es findet jedoch eine messbare, positive Entwicklung der mathematischen Kenntnisse statt. Zu Beginn und am Ende des Kurses wird das Mathewissen mit je einem Test geprüft. Dabei zeigt es sich, dass bei einer grossen Mehrheit der Teilnehmer, die Noten am Ende des Kurses gegenüber dem Eintrittstest besser sind.

Fazit: Die Mathematik ist seit jeher ein Schlüsselthema, welches noch nie jedermanns Sache war und auch nicht ist. Mit vereintem Willen und Einsatz der Bildungspartner und einer „Verpraktifizierung“ der Mathematik ist es möglich, dass das Interesse an Mathe und Elektrotechnik geweckt wird und die Lernenden in ihrer Ausbildung begleitet.

Paul von Euw, Leiter Elektro-Bildungszentrum EBZ Effretikon

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