Ausbildungsmöglichkeiten im dualen System besteht aus betrieblicher Ausbildung und staatlicher Berufsschule.

Beiträge

Relevanz von Bildungs-Kollaborationen

Der Sinn einer Bildungs-Kollaboration liegt in der Erkenntnis, dass Bildung eine komplexe und vielschichtige Aufgabe ist, die am effektivsten durch eine koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Akteure bewältigt werden kann.

Eine „Bildungs-Kollaboration“ bezieht sich im Allgemeinen auf eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bildungsakteuren, wie Lehrbetrieben, Organisationen der Arbeitsweilt OdA, Bildungsorganisationen oder Bundesämtern, um gemeinsame Ziele im Bildungsbereich zu erreichen. Mit der technischen Innovation steigen auch die Anforderungen an eine agile Berufsbildung. Umso wichtiger werden Verbands übergreifende Bildungs-Kollaborationen.

Bündelung von Ressourcen

Durch die Zusammenarbeit können verschiedene Institutionen, wie z.B. Organisationen der Arbeitswelt OdA’s ihre Ressourcen gemeinsam nutzen. Dies beinhaltet Fachwissen, Finanzmittel oder Infrastrukturen. Eine effizientere Nutzung der verfügbaren Ressourcen ermöglicht eine bessere Versorgung der Lernenden.

Eine Kollaboration ermöglicht auch den Austausch von Fachwissen und Best Practices zwischen den beteiligten Akteuren. Bildungs-Innovation entsteht dann, wenn durch den Zugang zu verschiedenen Perspektiven und Expertisen innovative Bildungsansätze entwickelt und umgesetzt werden. Nicht zu unterschätzen sind die sich ergebenden Synergie-Effekte, die durch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit entstehen.

Stärken der einzelnen Partner nutzen

In einer Bildungs-Kollaboration werden die Stärken der einzelnen Partner genutzt, um bessere Ergebnisse für die Zielgruppen zu erzielen. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit an gemeinsamen Zielen, können innovative Lösungen gefunden und umgesetzt werden. Diese können durch einzelne Akteure allein nicht erreicht werden.

Somit wird auch der Aufbau eines Netzwerks von Bildungsakteuren ermöglicht, die sich regelmässig austauschen und voneinander lernen. Über institutionelle Grenzen hinweg werden Dialog und Wissensaustausch gefördert, was die Essenz einer zielgerichteten Bildungspolitik entspricht.

Ganzheitlicher Ansatz

Durch die ganzheitliche Betrachtung können z.B. neue Bildungsansätze umfassender gestaltet werden. Dies, um den Bedürfnissen der Lernenden und den Lehrbetrieben gerecht zu werden. Somit können Bildungskollaborationen einen ganzheitlichen Ansatz fördern, bei dem verschiedene Aspekte der Bildung (Bildungspläne, Verbands übergreifende Zusammenarbeit in der Berufsentwicklung und dgl.) koordiniert werden.

Insgesamt zielt eine Bildungs-Kollaboration darauf ab, die Schweizer Bildungslandschaft zu verbessern, indem sie die Stärken verschiedener Akteure kombiniert, die Zusammenarbeit fördert und innovative Lösungen hervorbringt, um Bildungsziele effektiver zu erreichen.

Herausfordernde Zeiten erfordern spezielle Massnahmen

Wir befinden uns in einer herausfordernden Zeit, was die Ausbildung von zukünftigen Fachkräften betrifft. Die Energie- und Klimapolitik verlangt nach zielgerichteten Dialogen, um Ressourcen zu optimieren, bewährte Praktiken auszutauschen und eine ganzheitliche Unterstützung für die Lernenden und deren Lehrbetriebe zu gewährleisten. Somit sind Bildungs-Kollaborationen von entscheidender Bedeutung. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können Bildungsakteure besser auf die Bedürfnisse aller Beteiligten reagieren und die Qualität der Berufsausbildung verbessern.

Anspruch und Erwartung der Lernenden

Die Berufsbildung steht vor der Herausforderung, den Ansprüchen der Lernenden gerecht zu werden. Dieser bezieht sich auf deren Erwartungen, Forderungen und Bedürfnisse im Bildungsprozess.

Lernende haben das Recht, qualitativ hochwertige Bildung zu erhalten und ihre individuellen Ziele zu verfolgen.

Lernende haben das Recht, qualitativ hochwertige Bildung zu erhalten und ihre individuellen Ziele zu verfolgen.

IG Berufsbildung IGBB, 2023

Es ist unsere Aufgabe, die Bedürfnisse und Rechte der Lernenden zu respektieren und zu erfüllen. Dadurch wird ihre Motivation, Lernbereitschaft und Leistungsfähigkeit gestärkt, was wiederum zu einer nachhaltigen und erfolgreichen Berufsausbildung führt.

Wir setzen uns ein…

Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um neue Brücken zu Bildungs-Kollaborationen zu bauen. Vordergründig aufgestellte Sachzwänge, teilweise auch in persönlichen und ideologischen Gründen wurzelnd, haben ausgedient. Die vernetzte Betrachtung zur ganzheitlichen Lösungsfindung steht im Vordergrund.

Die Berufsbildung ist das Rückgrat der Wirtschaft. Und wer in die Berufsbildung investiert, investiert in eine nachhaltige Zukunft.


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Wir werden diese dann auch beantworten.

Vier Argumente, die für die „CHARTA Berufsbildung“ sprechen

Eine höhere Ausbildungsqualität in der Nachwuchsförderung wird nicht automatisch erreicht. Es bedarf des Engagements der Lehrbetriebe, sich intensiv mit den jungen Menschen auseinanderzusetzen und eine „individuelle Förderung“ anzustreben. Hierbei spielen auch „soziale Kompetenzen“ wie Empathie und „Interkulturalität“ eine wichtige Rolle, da man eine gewisse „Sympathie“ und „Motivation“ benötigt, um den Nachwuchs erfolgreich in der Berufsbildung heranzuziehen.

Die Ausbildung junger Menschen lohnt sich

Die Ausbildung von jungen Menschen lohnt sich auf lange Sicht, sowohl für alle Beteiligten selbst als auch für die Gesellschaft als Ganzes. Eine gute Ausbildung kann jungen Menschen helfen, qualifizierte Arbeitsplätze zu finden und damit ihre Karriereaussichten zu verbessern. Junge Menschen, die gut ausgebildet sind, neigen auch dazu produktiver zu sein und eine höhere Ausbildungsqualität zu liefern. Die kann Unternehmen wiederum helfen, ihre Ziele effektiver zu erreichen. Dazu wird auch der soziale Fortschritt gefördert und eine gute ausgebildete Fachleute sind besser in der Lage, komplexe Fragestellungen zu lösen und innovativ zu sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ausbildung junger Menschen langfristige Vorteile bietet. Eine Investition in die Ausbildung junger Menschen ist daher eine lohnende Investition in die Zukunft.

Das sind die vier Argumente für die „CHARTA Berufsbildung“


1. Faire und qualitativ hochstehende Ausbildung für kommende Generationen

Mit der Unterzeichnung der „CHARTA Berufsbildung“ committet sich ein Lehrbetrieb zu diesem neuen Leitfaden und manifestiert ihren klaren Auftrag, dass die Mitarbeitenden die Lernenden gemäss den gesetzlichen Bestimmungen fachgerecht ausbilden.

2. Höhere Erfolgsquoten an den Qualifikationsverfahren QV

Durch die konsequente Umsetzung der prozessorientierten beruflichen Grundbildung, dürfen engagierte Lehrbetriebe mit besseren Erfolgsquoten an den Qualifikationsverfahren rechnen. Eine höhere Ausbildungsqualität hilft ihnen, dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken.

3. Reduktion von Lehrabbrüchen

Mit der „CHARTA Berufsbildung“ signalisieren sie, dass in ihrem Betrieb die Ausbildung von
Jugendlichen ein wichtiges Thema ist. Durch geeignete Massnahmen motivieren, führen und fordern Sie ihre Lernenden, so dass weniger Lehrabbrüche erfolgen.

4. Einhaltung gesetzlicher Vorgaben

Die „CHARTA Berufsbildung“ ist das Leitbild moderner Lehrbetriebe und hilft ihnen, die gesetzlichen Vorgaben umzusetzen. Die Mitarbeiter werden mit Hilfe der CHARTA eingebunden und Verantwortlichkeiten klar geregelt.


Was macht eine qualitätsbasierte Berufsausbildung aus?

Welche Kriterien umfassen eine berufliche Ausbildung von hoher Qualität und wie kann diese adäquat realisiert werden? Die nachfolgenden fünf Punkte geben Aufschluss darüber:

PraxisorientierungJunge Menschen sind die Zukunft der Gesellschaft. Wenn wir in sie investieren und ihnen die Werkzeuge und das Wissen zur Verfügung stellen, die sie brauchen, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln und ihre Karrieren zu starten, wird sich dies langfristig auszahlen.

Eine gute Ausbildungsqualität zeichnet sich dadurch aus, dass sie praxisorientiert ist. Das bedeutet, dass die Auszubildenden in ihrem Berufsfeld praxisnahe Erfahrungen sammeln und ihre theoretischen Kenntnisse direkt anwenden können.
Kompetente AusbilderEin kompetenter Ausbilder ist eine Person, die über profundes Expertenwissen verfügt und dieses kompetent und methodisch versiert an die Lehrlinge weitergeben kann. Zudem zeichnet sich ein solcher Ausbilder durch seine pädagogischen Fähigkeiten aus, indem er in der Lage ist, die individuellen Lernbedürfnisse und Fortschritte der Auszubildenden zu erkennen und gezielt zu fördern.

Eine gute Interaktionsgestaltung sowie die Fähigkeit, die Lehrlinge auf motivierende Weise zu beeinflussen, komplettieren das Profil eines kompetenten Ausbilders. Kompetente Ausbilder sind eine wichtige Voraussetzung für eine gute Ausbildungsqualität. Sie verfügen nicht nur über fundierte Fachkenntnisse, sondern haben auch pädagogisches Geschick und können die Auszubildenden motivieren und unterstützen.
Individuelle FörderungDurch die Förderung junger Menschen können wir den Arbeitsmarkt stärken, indem wir sicherstellen, dass es genügend gut ausgebildete und qualifizierte Arbeitskräfte gibt, die den Anforderungen der sich wandelnden Arbeitswelt gerecht werden können.

Eine gute Ausbildungsqualität zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Auszubildenden individuell gefördert werden. Das bedeutet, dass ihre Fähigkeiten und Stärken berücksichtigt werden und sie entsprechend gefördert werden, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Gute RahmenbedingungenIdeal geschaffene Rahmenbedingungen für eine gute Nachwuchsförderung, bieten jungen Menschen unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund bessere Chancen, erfolgreich zu sein und ihre Träume zu verwirklichen. Dies kann dazu beitragen, die soziale Mobilität zu erhöhen und die Kluft zwischen den verschiedenen sozialen Schichten zu verringern.

Gute Rahmenbedingungen sind zudem eine weitere wichtige Voraussetzung für eine gute Ausbildungsqualität. Dazu gehören unter anderem eine angemessene Ausstattung mit Arbeitsmaterialien, eine angemessene Vergütung sowie eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Anpassung an aktuelle EntwicklungenWenn wir junge Menschen dabei unterstützen, ihre Fähigkeiten und Talente zu entwickeln, können wir auch dazu beitragen, die gesellschaftliche Resilienz zu erhöhen. Durch die Förderung junger Menschen können wir sicherstellen, dass die nächste Generation besser in der Lage ist, auf Veränderungen und Herausforderungen zu reagieren und eine stabile und erfolgreiche Zukunft aufzubauen.

Eine gute Ausbildungsqualität zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie sich an aktuellen Entwicklungen orientiert und auf die Bedürfnisse der Arbeitswelt von heute und morgen ausgerichtet ist. Dazu gehört beispielsweise die Vermittlung von digitalen Kompetenzen oder die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten.

Corporate Social Responsibility in der Berufsbildung

Des Weiteren hat die „CHARTA Berufsbildung“ zum Ziel, dass die konsequente Betreuung und Ausbildung von Lernenden mit prozessgeführten Abläufen verfeinert werden. Durch die Einhaltung der definierten Prozessphasen (Touchpoints), zeichnen sich Lehrbetriebe aus, ihre Verantwortung in der Berufsbildung wahrzunehmen. Ausserdem zeigen sich von Seite der Ausbildung auf, die aktuellen und künftigen Marktebedürfnisse abfangen zu können.

Eine prozessgeführte Berufsbildung schafft Transparenz und Klarheit. Eine offene, faire, nachvollziehbare und (wertebezogene) Bewertungs- und Kommunikationskultur motiviert die Lernenden. Das setzt sich in einem Reputations-Gewinn des Lehrbetriebes fest.

Wenn man sich als Unternehmung zur Ausbildung von Lernenden entscheidet, dann soll dies nicht aus rein wirtschaftlichen Aspekten erfolgen. Würde so gehandelt werden, wäre Corporate Social Responsibility nicht vorhanden.

Rolf Siebold, 2020

Diese Lernenden werden zu motivierten Mitarbeitern. Der Verbleib von frisch ausgebildeten Fachkräften im Lehrbetrieb, ist somit wahrscheinlicher und trägt wiederum zur Optimierung der rekrutiven Opportunitätserträge bei. Darüber hinaus wird die Anzahl von kostenintensiven Lehrabbrüchen und Berufswechseln reduziert und bessere Erfolgsquoten an den
Qualifikationsverfahren QV erzielt.


Sind Sie interessiert an unserer Blog-Reihe über die „CHARTA Berufsbildung“ und möchten wissen, wie Sie als Lehrbetrieb Teil davon werden können?

Oder haben Sie eine Frage zu diesem Beitrag? Hinterlassen Sie diese in den Kommentaren und wir werden Ihnen gerne antworten.


FAQs

Wer kann Mitglied der IGBB werden?

Grundsätzlich kann jeder Lehrbetrieb ein Mitglied der IGBB werden. Die IGBB agiert zudem Branchen unabhängig. 

Wie werden Mitglieder in die IGBB aufgenommen? 

Interessierte Lehrbetriebe nehmen idealerweise Kontakt (igbbinfo@gmail.com) mit der IGBB auf. Die Beitrittsanfrage wird von den Mitgliedern der IGBB geprüft und der Entschied wird dem Lehrbetrieb schriftlich mitgeteilt. 

Kostet die Mitgliedschaft in der IGBB mit Kosten verbunden? 

Es sind keine finanziellen Leistungen in Form von Mitgliederbeiträgen zu entrichten. Die laufenden Kosten werden jedoch durch die aktiven Mitglieder getragen.

Welche Erwartungen werden an die Mitglieder der IGBB gestellt? 

Die IGBB versteht sich nicht als zahnlose ERFA-Gruppe, sondern vielmehr als vernetzt agierende Organisation zum Erhalt der Ausbildungsqualität in der Berufsbildung und der Höheren Berufsbildung HBB. Die Mitglieder der IGBB bringen sich mit diesem Fokus ein und arbeiten gemeinsam an dieser Zielsetzung. Trittbrettfahrer sind unerwünscht.

Welchen Nutzen hat die IGBB für die Mitglieder? 

Die IGBB erarbeitet mittels Datenanalyse Kennzahlen in der Berufsbildung, die den Mitgliedern zugänglich gemacht werden. Die Vernetzung unter den Lehrbetrieben verschiedener Branchen, bietet als zusätzlichen Mehrwert einen Erfahrungsaustausch auf nationaler und internationaler Ebene. 

Ist die IGBB ein Verband? 

Nein. 

Der neue IGBB-Blog ist da

Herzlich willkommen zum neuen Blog der „IG Berufsbildung IGBB | Schweiz“.

Hier finden Sie immer aktuelle News rund um Themen der Berufsbildung und der Höheren Berufsbildung. Die IGBB verfügt über ein auserlesenes Bildungsnetzwerk, welches national und international agiert. Aktuell repräsentiert die IGBB schweizweit rund 1’500 Lehrverhältnisse, von denen 95% in der Gebäudetechnik angesiedelt sind.

Die Lehre und die Steigerung der Ausbildungsqualität stehen bei IGBB im Fokus. Wir setzen uns dafür ein, dass die Berufsbildung im dualen System und der Fachkräfte-Nachwuchs nachhaltig gestärkt wird.

Wann immer Sie einen Beitrag lesen, würden wir uns auch auf einen Kommentar von Ihnen freuen. Wir werden diesen gerne beantworten.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

IG Berufsbildung IGBB – Schweiz

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