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In Lernende zu investieren, heisst, in die Zukunft zu investieren

Gut ausgebildete Fachkräfte sind keine Selbstverständlichkeit

Eine hohe Ausbildungsqualität sollte für jeden Lehrbetrieb ein grundsätzliches Anliegen darstellen. Denn nur gut ausgebildete Mitarbeitende bringen dem Unternehmen die Wertschöpfung, die es benötigt, um sich gegen konkurrierende Unternehmen durchzusetzen und sich den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. In Fachkreisen unbestritten ist, dass in der beruflichen Grundbildung grosse Anstrengungen unternommen werden müssen, um eine attraktive Alternative zum gymnasialen Bildungsweg zu bieten. Vielerorts ist man sich dieser Problematik bewusst, aber mit zielgerichteten Investitionen in die erforderlichen Ressourcen, Strukturen und Systeme wird trotzdem spärlich umgegangen. In einer Zeit mit steigendem Termin- und Kostendruck geraten nicht selten auch die zeitlichen und finanziellen Ressourcen unter Druck, die eigentlich zur Führung und Ausbildung der Lernenden eingesetzt werden müssten.

Leitfaden zur Qualitätssicherung in der Berufsbildung

Aus diesem Grund wendete sich die IGBB mit dem Anliegen, die Qualität in der Berufsbildung nachweislich zu verbessern, an die SNV. Gesagt, getan: Anfang 2022 startete die SNV einen Aufruf. Ziel war es, möglichst viele engagierte Fachpersonen zu vereinen, die in der Berufsbildung tätig sind. So entstand das Projektkomitee «Charta Berufsbildung», welches sich aus Akteuren unterschiedlicher Branchen zusammensetzt. In monatlich stattfindenden Sitzungen erarbeitet diese Fachgruppe seither einen Leitfaden, der die Qualitätsanforderungen an Lehrbetriebe festschreibt. Das Dokument fungiert als eine Art Selbstdeklaration: Unterzeichnete Unternehmen committen sich, ihren Bildungsauftrag mit grossem Engagement wahrzunehmen und sich für eine zukunftsorientierte Bildung einzusetzen. Ausserdem stehen sie in der Verantwortung, den folgenden 5-Punkteplan in die Wege zu leiten und umzusetzen:

  1. Sie handeln ethisch und moralisch im Sinne der beruflichen Grundbildung.
  2. Sie schulen die Lernenden in den Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz und stellen sicher, dass die Lernenden möglichst unfallfrei durch ihre Lehre kommen.
  3. Sie bilden die Lernenden auch im hektischen Arbeitsalltag und ausserordentlichen Situationen gemäss den Grundsätzen des Leitfadens aus.
  4. Sie überprüfen gemäss Lehrplan den Bildungsstand der Lernenden über alle Lernorte hinweg und engagieren sich, allfällige Bildungslücken der Lernenden mit geeigneten Mitteln innerhalb der nächsten Beurteilungsperiode zu schliessen.
  5. Die Unternehmung stellt sicher, dass geeignete Berufsbildner über die notwendigen Ressourcen und die notwendigen Qualifikationen verfügen.

Des Weiteren hat der Leitfaden zum Ziel, die konsequente Betreuung und Ausbildung von Lernenden mit prozessgeführten Abläufen zu verfeinern. Ebenfalls fördert er eine offene, faire sowie nachvollziehbare Bewertungs- und Kommunikationskultur. Diese Massnahmen wirken sich positiv auf die Motivation der Lernenden aus, was wiederum zur Stärkung der Unternehmensreputation führt. Der Verbleib von frisch ausgebildeten Fachkräften im Lehrbetrieb ist somit wahrscheinlicher. Darüber hinaus wird die Anzahl von kostenintensiven Lehrabbrüchen und Berufswechseln reduziert.

Der Leitfaden wird voraussichtlich Mitte 2023 veröffentlicht.


Haben Sie Fragen zur neuen „Charta Berufsbildung“? Dann hinterlassen Sie diese in den Kommentaren,

Gerne werden wir diese beantworten.

„Schweizer Guide“ für eine qualitativ hochstehende Berufsbildung

Gut ausgebildete sind Mitarbeitende sind für Unternehmen von äusserster Bedeutung, denn nur durch Fachpersonal können die immer anspruchsvoller werdenden Kundenbedürfnisse erfüllt werden. Dies betrifft auch die stetig ansteigenden Anforderungen der Gesellschaft an die Technik von heute und morgen. Eine qualitativ hochstehende Berufsausbildung bildet dabei das Fundament dieser Fachkompetenz. Ein normatives Dokument zur Qualitätssicherung in der Berufsbildung kann dabei helfen, die Qualität der Berufsausbildung so hoch als möglich zu halten.

Standards create opportunities

Die Schweizerische Normen-Vereinigung SNV ist die nationale Normenorganisation der Schweiz und vertritt die Interessen der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft auf nationaler, europäischer (CEN) und internationaler (ISO) Ebene. Sie fördert die Erarbeitung und Harmonisierung von nationalen und internationalen Normen und hilft ihren Mitgliedern und Kunden aus diversen Branchen mit Normen Sicherheit zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Ausgangslage

Die IG Berufsbildung IGBB – Schweiz kontaktierte die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV), um ein solches normatives Dokument zur Qualitätssicherung in der Berufsbildung zu erstellen. Ziel ist es, einen «Schweizer Guide» (SNG) zu erarbeiten, welcher die unternehmensinternen berufsausbildungsspezifischen Prozesse definiert und so die Auszubildenden vom Evaluationsprozess bis zum Abschluss der Ausbildung optimal begleitet und unterstützt. Die Evaluation der Prozesse könnte entweder im Rahmen eines SN EN ISO 9001 Audits oder durch eine gegenseitige Beurteilung (Peer Assessment) erfolgen.

Als neutrale Anlaufstelle möchte die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) alle interessierten Kreise aus unterschiedlichen Branchen in dieses Normenprojekt miteinbeziehen und möglichst viele in der Berufsbildung engagierte Organisationen dafür gewinnen. Da Sie über einen enormen Erfahrungsschatz im Umgang und in der Ausbildung von Lernenden besitzen, würde es uns freuen, wenn Sie an der Erarbeitung dieses normativen Dokuments mitwirken.


Informationen und Feedbacks

Möchten Sie weitere Informationen zu diesem Normenprojekt erhalten oder haben Sie Rückmeldungen? Folgende Personen stehen Ihnen für Auskünfte gerne zur Verfügung:

  • Rolf Siebold, BKW Building Solutions AG, rolf.siebold@bkwgt.ch
  • Ermano Bertinelli, swisspro AG, ermano.bertinelli@swisspro.ch
  • Marcel Knecht, Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV), marcel.knecht@snv.ch

Als nächsten Schritt sehen wir eine Online-Veranstaltung (ca. Mitte/Ende März 2022) vor, in welcher das Normenprojekt näher vorgestellt wird. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten.


Geschützt: MINT-Ausbildung und Kosten-Nutzen im dualen System

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FAQs

Wer kann Mitglied der IGBB werden?

Grundsätzlich kann jeder Lehrbetrieb ein Mitglied der IGBB werden. Die IGBB agiert zudem Branchen unabhängig. 

Wie werden Mitglieder in die IGBB aufgenommen? 

Interessierte Lehrbetriebe nehmen idealerweise Kontakt (igbbinfo@gmail.com) mit der IGBB auf. Die Beitrittsanfrage wird von den Mitgliedern der IGBB geprüft und der Entschied wird dem Lehrbetrieb schriftlich mitgeteilt. 

Kostet die Mitgliedschaft in der IGBB mit Kosten verbunden? 

Es sind keine finanziellen Leistungen in Form von Mitgliederbeiträgen zu entrichten. Die laufenden Kosten werden jedoch durch die aktiven Mitglieder getragen.

Welche Erwartungen werden an die Mitglieder der IGBB gestellt? 

Die IGBB versteht sich nicht als zahnlose ERFA-Gruppe, sondern vielmehr als vernetzt agierende Organisation zum Erhalt der Ausbildungsqualität in der Berufsbildung und der Höheren Berufsbildung HBB. Die Mitglieder der IGBB bringen sich mit diesem Fokus ein und arbeiten gemeinsam an dieser Zielsetzung. Trittbrettfahrer sind unerwünscht.

Welchen Nutzen hat die IGBB für die Mitglieder? 

Die IGBB erarbeitet mittels Datenanalyse Kennzahlen in der Berufsbildung, die den Mitgliedern zugänglich gemacht werden. Die Vernetzung unter den Lehrbetrieben verschiedener Branchen, bietet als zusätzlichen Mehrwert einen Erfahrungsaustausch auf nationaler und internationaler Ebene. 

Ist die IGBB ein Verband? 

Nein. 

Der neue IGBB-Blog ist da

Herzlich willkommen zum neuen Blog der „IG Berufsbildung IGBB | Schweiz“.

Hier finden Sie immer aktuelle News rund um Themen der Berufsbildung und der Höheren Berufsbildung. Die IGBB verfügt über ein auserlesenes Bildungsnetzwerk, welches national und international agiert. Aktuell repräsentiert die IGBB schweizweit rund 1’500 Lehrverhältnisse, von denen 95% in der Gebäudetechnik angesiedelt sind.

Die Lehre und die Steigerung der Ausbildungsqualität stehen bei IGBB im Fokus. Wir setzen uns dafür ein, dass die Berufsbildung im dualen System und der Fachkräfte-Nachwuchs nachhaltig gestärkt wird.

Wann immer Sie einen Beitrag lesen, würden wir uns auch auf einen Kommentar von Ihnen freuen. Wir werden diesen gerne beantworten.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

IG Berufsbildung IGBB – Schweiz

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